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Begriffsbestimmung der verschiedenen Natursteine
In den verschiedensten Informationsquellen werden die
Natursteine im Allgemeinen als Granit, Marmor oder als Sandstein genannt. Selbst einige
"Fachhändler" verkaufen unter der Bezeichnung Granit Materialien wie
Gabbro (Nero Impala, Nero Assoluto Zimbabwe,..),
Gneis (Multicolor rot,..) u.s.w.. Wir unternehmen hier ein Versuch, die Definitionen
der Natursteine Ihnen darzustellen. Im Weiteren
werden wir auch die einzelnen Natursteine versuchen, zuzuordnen.
Granit,
Gabbro,
Gneis
Quarzit
Sandstein
Marmor,
Kalkstein,
Travertin
Schiefer
Vulkanit
Vulkanit
Betrachtet man das geodynamische Modell der Erde, so erkennt man deren Schalenaufbau
mit Kern, Mantel und Kruste. Unter der Erdkruste, bestehend aus Sedimentgesteinen,
Metamorphiten, Plutoniten und Vulkaniten, liegt eine Schale von Gesteinen höherer
Dichte, die man Mantel nennt. Dieser reicht bis in eine Tiefe von nahezu 3000 km und
grenzt an den äußeren Kern. Ein großer Teil des Magma Materials, das an der
Erdoberfläche die Ergussgesteine bildet, entsteht in den oberen Teilen des Mantels.
Dieses Magma wird nach heutigen Vorstellungen in erster Linie durch
Druckentlastungen
entlang von Störungszonen mobil, wandert aus dem Mantel aufwärts durch die Erdkruste,
ergießt sich als Lava über die Erdoberfläche und bildet nach dem Erkalten
Lavagesteine. Störungszonen entstehen durch die Dynamik der Erde (Plattentektonik,
Erdbeben, Kontinentaldrift) in Form von tiefen Rissen und Spalten. Bei
Ergussgesteinen
erfolgt die Abkühlung viel schneller als bei den Tiefengesteinen, da sie sofort den
Einflüssen der Atmosphäre ausgesetzt sind. Die Lavaoberfläche erstarrt rasch, die
tieferen Partien in den nächsten Jahren, Jahrhunderten, selten Jahrtausenden. Für
eine vollständige Kristallisation bleibt den Molekülen keine Zeit, nur »wenige«
größere Minerale schwimmen als Einsprenglinge in einer amorphen bis
feinstkristallinen Grundmasse. Als Einsprenglinge treten je nach Chemismus der Lava
Feldspäte oder Foide, Quarz, Glimmer, Pyroxen, Amphibol oder Olivin auf. Die
Grundmasse besteht in der Regel aus denselben Komponenten, jedoch in derart feiner
Verwachsung, dass sie kaum zu unterscheiden sind.
Variationen
Die tätigen und erloschenen Vulkane der Erde lassen sich in zwei große Gruppen
einteilen: solche mit dünnflüssigen und solche mit zähflüssigen Schmelzen. Jeder
kennt die spektakulären Fernsehbilder von Vulkanausbrüchen. Lavafontänen steigen zum
Himmel, in glutflüssigen Seen brodelt die Schmelze wie kochende Suppe, und an den
Hängen wälzen sich Lavaströme zu Tal. Die Dünnflüssigkeit dieser Laven ist durch den
relativ niedrigen Gehalt an Kieselsäure bedingt. Infolgedessen können die in der
Schmelze befindlichen Gase leicht entweichen, was die Explosivität solcher Vulkane
stark herabsetzt. Vulkane dieser Gruppe sind durch offene Förderschlote
charakterisiert. Große Lavamassen fließen aus. Die so entstehenden Schlotgesteine
sind ein sehr dichtes, zähes Gestein mit Einsprenglingen in einer feinkristallinen
Grundmasse. Auch die Deckenergußgesteine sind, ähnlich dem Schlotgestein, mit kleinen
Poren durchsetzt. Häufig fällt bei Deckenergüssen eine säulige Absonderung senkrecht
zur Abkühlungsfläche auf, die durch Kontraktionsklüfte während der Erstarrung
entstehen. Ganz anders verhalten sich die Vulkane, die zähflüssige Schmelzen
auswerfen. Wegen des hohen Kieselsäuregehalts sind diese Schmelzen so zähflüssig,
dass sie an Hängen mit einer Neigung von 20 bis 30° pro Tag nur wenige Meter fließen.
Die hochviskose Lava verstopft den Schlot, so dass sich unter dem Schlotpfropfen die
Gase stauen, bis ihr Druck die Bruchfestigkeit der Auflast übersteigt. Dann kann der
Pfropfen in einer überaus heftigen Explosion ausgeschleudert und zertrümmert werden.
Dabei werden enorme Mengen heißer Gase freigesetzt, aus denen sich die gefürchteten
Glutwolken bilden können. Solche Rhyolith -, Trachyt- und Andesit-Vulkane sind
hochexplosiv und damit - im Gegensatz zu jenen der ersten Gruppe - äußerst
gefährlich. Fast die gesamte Masse ihrer Förderprodukte ist explosiv entstanden:
Bimssteine und Aschen überwiegen.
Gewinnung
Vulkanite zählen bis auf einige wenig verfestigte Tuffe zu den Hartgesteinen.
Unter Ausnutzung der natürlichen Klüfte werden Großblöcke mit dem Brennstrahl (sog.
Feuerlanze) oder mit Schießspaltung gewonnen und durch Keilspaltung oder
Hydraulikspaltung maßgerecht zerteilt. Neuerdings werden die ersten Brüche mit
Diamantseilsägen ausgerüstet, um eine bessere Blockausbeute zu erzielen. Für die
Schottergewinnung wird ein Sprengverfahren angewendet, bei dem man die Treibwirkung
von Sprengpulvergasen ausnützt (100 g Sprengpulver verwandeln sich in ca. 100 l Gas).
Rhyolithe
Rhyolithe (früher Porphyr oder Quarzporphyr genannt) sind die vulkanischen
Äquivalente der Granite. Erstarrt ein saures, kieselsäurereiches Magma in der
tieferen Erdkruste, entsteht Granit; erreicht es als Lava die Erdoberfläche, entsteht
Rhyolith. Rhyolithe sind gelbliche, rötliche, graue, selten graugrüne, dichte und in
oberen Lagen auch poröse Gesteine wie einer porphyrischen Textur, einer Grundmasse
mit Einsprenglingen. Die Gemengteile lassen sich gut erkennen: Als Einsprenglinge
treten Orthoklas-Feldspäte, graue bis transparente Quarze und dunkel glänzende
Biotit-Schuppen auf. Die Grundmasse besteht aus denselben Bestandteilen, jedoch in
nichtkristalliner Form. Nicht selten ist eine leichte Richtungsorientierung,
sozusagen die versteinerte Fließbewegung der Lava, zu beobachten. Das größte an der
Oberfläche aufgeschlossene Rhyolith-Vorkommen Mitteleuropas ist der »Bozener
Quarzporhyr« in Südtirol. Die etwa 4000 Quadratkilometer einnehmende, maximal 1500 m
dicke Rhyolith-Decke wird in über hundert Brüchen abgebaut.
Trachyte
Trachyte sind die vulkanischen Äquivalente der Syenite. Es handelt sich um dichte,
zuweilen auch porige oder tuffige Gesteine. Als Einsprenglinge »schwimmen«
Orthoklas-Feldspat, Plagioklas-Feldspat, Biotitglimmer, Augit und Amphibol
(Hornblende) in einer Grundmasse, die überwiegend aus winzigen Feldspatkristallen
besteht. Trachyte sind helle Gesteine, ihr Farbspektrum reicht von gelblich, grau
über rötlich bis hellbraun. In vielen Gebieten werden sie als Pflaster, massiver
Baustein und in poröser Varietät als Bildhauermaterial verwendet.
Diabase
Diabase sind erdgeschichtlich alte Basalte aus dem Devon und Karbon, die durch
chemische Verwitterung vergrünt sind.
Ursprüngliche Pyroxene und Amphibole wurden serpentinisiert oder chloritisiert und
nahmen dunkelgrüne Färbung an, während die ehemals farblosen Feldspäte Grautöne
annahmen. So entstanden graugrüne bis schwarzgrüne Gesteine, die für Grabmale,
Skulpturen und als Plattenbeläge rege Verwendung finden. Die Diabas-Vorkommen
Mitteleuropas liegen im Frankenwald, im Rheinischen Schiefergebirge sowie in den
Ardennen und in Südengland, wo sie hauptsächlich als Schottermaterial gewonnen
werden.
Basalte
Basalte, das Vulkanit-Äquivalent zu den Tiefengesteinen Gabbro und Norit, sind
dunkle, meist schwarze, blauschwarze, seltener graue Gesteine von dichter, poriger
oder tuffartiger Beschaffenheit. Als Hauptgemengteile treten Plagioklas-Feldspat,
Pyroxen, Amphibol, Olivin und Eisenerz auf. Basalte sind mengenmäßig die
bedeutendsten vulkanischen Gesteine. In Indien, Brasilien und im Nordwesten der USA
bedecken sie Flächen von über 100 000 Quadratkilometern. Viele Vorkommen zeigen eine
gut entwickelte Säulenbildung. Im Idealfall sind die Säulen sechsseitig, so dass sie
sich seitlich lückenlos aneinander anschließen. Die Dicke variiert zwischen etwa 10
und 100 cm. Die Säulen entstehen durch Kontraktion des Gesteins bei der Abkühlung,
und zwar senkrecht zur abkühlenden Grenzfläche des Lavastroms. Basalte werden als
Schottermaterial, Wasserbausteine, geschliffene Platten, für Skulpturen, als Körnung
und als Schmelzbasalt verwendet.
Dolerite
Als Dolerite bezeichnet man vollkristalline, klein- bis mittelkörnige Basalte
unterschiedlicher Zusammensetzung, die hauptsächlich als Ganggestein vorkommen. Im
Grabsteingewerbe spielen diese gleichmäßig schwarzen Gesteine eine bedeutende Rolle.
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Travertin
In feuchteren Gebieten, besonders reichlich in den
europäischen Mittelmeerländern, finden sich an Quellen und gelegentlich auch in
Bächen und Seen als Travertin bezeichnete Süßwasserkalke. Travertine sind mehr oder
weniger porös und variieren farblich von beige bis bräunlich gebändert. Sie bestehen
aus Calcit, das durch zwei Ursachen aus kalkhaltigen Wässern ausgeschieden wird: Zum
ersten bilden sich dichtere Travertine auf anorganische Weise, indem Kalk infolge von
Erwärmung des Wassers ausgeschieden wird, da in kaltem Wasser mehr Carbonat löslich
ist als in wärmerem (Carbonatgleichgewicht). Zum zweiten entsteht unter Mitwirkung
von Pflanzen ein lockerer, poröser »Kalktuff«, indem durch deren CO2-Ausscheidungen
im Wasser gelöster Kalk um die Pflanzenteile ausgeschieden wird. Durch CO2-Überschuß
im Wasser wird ebenfalls Kalk ausgefällt. Die Pflanzenteile werden inkrustiert, die
organische Substanz verwest. kleine Hohlräume und Röhren bleiben. Poren entstehen aus
den Hohlräumen ehemals umkrusteter Pflanzenteile, durch Einschlüsse von Gasen oder
durch Auslaugung ehemaliger Toneinlagerungen. Wir kennen dichte, kleinporige
Travertine und solche Typen, in denen die Poren perlenartig aneinander gereiht oder
sogar durchgehend miteinander verbunden sind. Wenn Kalk ohne äußere Einflüsse
sedimentieren würde, wäre der Travertin rein weiß; dies kommt in der Natur aber
äußerst selten vor. Meist wird die Abfolge gestört, d. h. mit der Ausflockung des
Kalks ging die Ablagerung von Ton und anderen farbgebenden Komponenten einher,
weswegen die meisten Travertine gestreift oder gebändert aussehen. Zahlreiche
Travertin-Vorkommen sind durch Ton- oder Feinsandeinschaltungen in einzelne Bänke
unterteilt. Als Pigmente können einzeln oder kombiniert folgende Verbindungen
auftreten: Hämatit (Eisenoxid), karminrot, hochrot, rosa; Limonit (Eisenhydroxid),
ocker, hellbraun, dunkelbraun, gelb, cremefarben; Glaukonit und andere Silikate,
grünlich; bituminöse Stoffe, schwarz bis hellgrau mit allen Übergängen. Daraus
ergeben sich Typen mit den verschiedensten Farbtönen und Bänderungen. Da kalkhaltige
Mineralquellen häufig postvulkanischen Ursprungs sind, finden sich
Travertin-Vorkommen bevorzugt in der Nähe ehemaliger oder noch aktiver Vulkane.
Natürlich sind auch in früheren Erdperioden Travertine abgelagert worden, jedoch
unterlagen sie im Laufe derJahrmillionen einer Diagenese und Umkristallisation und
liegen heute als kompakte Kalksteine vor. Die Verfestigung ehemaliger Travertine ist
die Folge des Überlagerungsdrucks der oberen Lagen auf die unteren Bänke.
Gleichzeitig sickerte durch die Poren mit Kalk gesättigtes Wasser wiederum in die
Tiefe, wodurch in den unteren Bänken die Hohlräume mehr oder weniger ausgefüllt
wurden. Es bildete sich dort ein sehr kompakter und harter Travertin, den wir als
normalen Kalkstein ansehen. Nicht selten entstanden aus fossilen
Travertinablagerungen durch spätere Metamorphose Marmore.
Technische Eigenschaften
Travertin wird seit der Antike in großem Umfang als Baumaterial und für Säulen und
Skulpturen verwendet. Wegen seiner lebhaften Textur, seiner leichten Gewinnung und
seiner leichten Verarbeitung erfreut sich der Travertin auch heute noch großer
Beliebtheit. Trotz ihrer löchrig-porösen Struktur sind die meisten Sorten
frostsicher, also auch im Freien verwendbar. Eine Politur gegen das Lager ist
möglich, mit dem Lager nur bei relativ dichten Varietäten. Travertin wird gespachtelt
oder mit offenen Poren verarbeitet. Man muss in diesem Zusammenhang erwähnen, dass
der polierte (und gespachtelte) Travertin bei Benutzung nach gewisser Zeit seinen
Glanz verliert und an der Oberfläche eine matte Eigenpatina entwickelt, eine für den
Travertin typische Eigenschaft, die jedoch auch ihren Reiz hat.
Gewinnung und Verarbeitung
Die Blockgewinnung erfolgt im Seilsägeverfahren über Umlenkrollen. Zunächst werden
ganze Blockwände abgeschnitten, umgeworfen und wiederum im Seilsägeverfahren in
kleinere, gatterfähige Blöcke unterteilt. Travertin-Blöcke werden in der Regel gegen
das Lager gegattert, wodurch eine Bänderung oder Streifung mit ovalen, länglichen
Poren erzeugt wird. Mit dem Lager gegattert entsteht eine gleichmäßig flächige bis
leicht gewölkte Struktur mit mehr rundlichen Poren. Der unterschiedliche Porenraum
wird durch den Druck der überlagernden Schichten erzeugt.
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Schiefer
Schiefer ist im weitesten Sinne eine
Sammelbezeichnung für verfestigte, feinstkörnige Gesteine mit deutlichen
flächenhaften und/oder linearen Paralleltexturen, die beim Anschlagen in mm- bis
cm-dicke Platten, Schuppen oder stengelige Bruchstücke spalten. Im Detail sind die
Bruchflächen oft feinbuckelig-wellig und stets seidig bis silbrig glänzend. Als
gesteinsbildende Minerale der Schiefer treten hauptsächlich Silikate - Tonminerale
und Glimmer, Karbonate und Oxide - auf. Tonschiefer haben im Gegensatz zu
kristallinen also metamorphen Schiefern - Phyllite und Glimmerschiefer hohen Druck
und hohe Temperaturen erfahren, so dass der ursprüngliche Mineralbestand des
Ausgangssediments weitgehend unverändert vorkommt. Ausgangsmaterial sind stets
feinste Tone und Schlämme mit Korngrößen kleiner als 0,063 mm. Durch die Auflast
überlagern der Schichten werden diese kompaktiert und durch zusätzlichen, gerichteten
Druck wird ihnen eine Spaltbarkeit aufgeprägt.
Entstehung
Durch Verwitterung entsteht feinstes bis allerfeinstes »Gesteinsmehl«, d. h.
Tonminerale mit Korngrößen unter 0,063 mm. Flüsse und Wind transportieren diese in
die Ozeane und in kontinentale Senken und bilden zusammen mit abgestorbenen und
ebenfalls sedimentierten Organismen Schlicke und Schlämme. Rezent finden solche
Prozesse zum Beispiel in den vorgelagerten Deltagebieten des Mississippi, des Orinoco
oder des Amazonas statt. Aber auch in Binnenseen und Tümpeln, in Gletscherstauseen
und in Überschwemmungsgebieten von Flüssen werden Tonsedimente abgelagert. Durch eine
kontinuierliche Ablagerung von Tonschichten übereinander beginnt allmählich durch den
Überlagerungsdruck der Vorgang der Verfestigung. Wassergehalt und Porenvolumen werden
durch Setzung verringert. Mit zunehmender Versenkungstiefe wird dieser Vorgang durch
die Auflast immer intensiver, bis zunächst ein fester Tonstein und letztendlich ein
Tonschiefer entsteht. Die Tonminerale, aus denen die Tongesteine hauptsächlich
bestehen, werden dabei lagenweise mit paralleler Schichtung eingeregelt. Calcit- und
Quarzbeimengungen dienen als Bindemittel; weitere Beimengungen sind anorganische und
organische Kolloide. Ein echter Schiefer liegt aber erst dann vor, wenn nach der
Diagenese durch weitersteigenden Uberlagerungsdruck oder durch tektonische
Gebirgsbewegungen einhergehend mit Temperaturerhöhung dem Gestein eine Spaltbarkeit
senkrecht zur Druckrichtung aufgeprägt wird. Man nennt diesen Vorgang Schieferung,
ein Prozess, der als Bindeglied zwischen Diagenese und beginnender Metamorphose zu
sehen ist. Im Gegensatz zur Metamorphose finden aber noch keine Mineralneubildungen
statt, so dass der Mineralbestand weitgehend unverändert bleibt. Bei fortschreitender
Metamorphose entstehen aus Tonschiefern die Phyllite und daraus die Glimmerschiefer.
Dabei werden die verschiedenen Tonminerale umgebildet in Glimmerminerale wie Biotit
(dunkel), Muscovit (silbrig), Phengit (grün) oder Fuchsit (grün). Je nach
Beschaffenheit des Ausgangsmaterials und nach Metamorphosebedingungen treten noch
andere Gemengteile wie Calcit, Feldspat, Quarz, Hämatit, Graphit und andere hinzu.
Vorkommen und Verwendung
Im Laufe der Erdgeschichte ist es in vielen Formationen und auf allen Kontinenten
und Ozeanen zur Bildung von Schiefergesteinen gekommen. Bereits im Kambrium. vor ca.
570 Mio. Jahren, lagerten sich auf dem europäischen Kontinent erste fossilhaltige
Graphitschiefer ab. Sie geben der Wissenschaft Aufschluß über die damalige Tier- und
Pflanzenwelt. Weiterhin bekannt sind die devonischen Schiefer aus der Eifel, dem
Moseltal und dem Harz, die vor 370 bis 380 Mio. Jahren entstanden sind und
überwiegend als Dachschiefer und für Außenwandverkleidungen genutzt werden.
Die mächtigen devonischen Hunsrück-, Taunus- und Sauerländer -Schiefer finden
Verwendung als Bodenbeläge, Wandverkleidungen, Fensterbänke und ebenfalls als
Dachschiefer. Aus der Karbon-Formation, also etwa 350 Mio. Jahre alt, stammen die
Schiefer des Frankenwaldes und des Thüringer Waldes. Das wohl berühmteste deutsche
Schiefergestein ist der Holzmadener Posidonienschiefer, der bei Kirchheim/Teck auf
der Schwäbischen Alb gewonnen wird. Die Muschel Posidonia hat dem Holzmadener
Schiefer den Namen gegeben und die Datierung auf ein Alter von etwa 190 Mio. Jahre
ermöglicht. Durch seinen Fossilreichtum einzigartig strukturiert, wird dieser
Schiefer vor allem für Tischplatten, Wandverkleidungen, aber auch als Bodenbelag, für
Fensterbänke, Stufen usw. verarbeitet. Schieferlagerstätten werden je nach den
geologischen Verhältnissen über und unter Tage abgebaut.
Ölschiefer
Die sog. Schwarzschiefer und Ölschiefer entstanden durch Ablagerungen von Tonen in
tiefen Meeresbecken und Tiefseegräben unter euxinischen Bedingungen. Der
Sauerstoffmangel führt dort zur Akkumulation von abgestorbenem Plankton, da keine
Verwesung stattfinden kann. Chemische Umsetzungen (ohne Sauerstoff) führen je nach
Ausgangssubstanzen allmählich zur Bildung von reinem Kohlenstoff (Graphit) oder von
Erdölverbindungen. Dadurch nehmen die Tonschiefer eine schwarze Färbung an. Enthalten
Ölschiefer abbauwürdige, destillierbare Ölmengen, dann werden sie als
Erdölmuttergesteine bezeichnet.
Kupferschiefer
Die sog. Kupferschiefer entstanden ebenfalls in sauerstofffreiem Ablagerungsmilieu
unter Einlagerung von Metallsulfiden in die Schwarzschiefer. Eisen, Kupfer, Blei,
Zink und andere Meralle fallen als schwerlöseliche Sulfide aus, die z. B. im
Mansfelder Kupferschiefer aus der Permzeit nachweisbar sind.
Tonschiefer
Tonschiefer sind dünnplattig spaltende Gesteine, die durch Diagenese und bei
beginnender Metamorphose aus Tonsedimenten entstehen. Die ebenflächige Schieferung
mit Teilbarkeit in dünne Platten ist eine Folge der straffen Parallelregelung der
Schichtgitterminerale (Tonminerale). Die Schieferung verläuft in der Regel
schiefwinklig zur ehemaligen Schichtung. Tonschiefer bestehen zum überwiegenden Teil
aus Schichtsilikaten wie lllit (Tonmineral) und Serizit (feinschuppiger Glimmer)
sowie feinstkörnigem Quarz. Beimengungen organischer Substanzen farben die meisten
Tonschiefer dunkelgrau, graublau oder schwarz. Je nach ihrem Verwendungszweck werden
die Tonschiefer als Dachschiefer, Griffelschiefer usw. bezeichnet. Durch einen Schlag
mit dem Spitzhammer können dünne Tonschieferplatten durchlöchert werden. Daher wurden
sie seit dem frühen Mittelalter durch Annageln zur feuerfesten Dachdeckung oder an
Hausfassaden eingesetzt.
Phyllite
Phyllite - nach dem griechischen phyllon, das Blatt benannt - sind
feinblättrig-kristalline Schiefer und stellen das Bindeglied zwischen den
nichtmetamorphen Tonschiefern und den metamorphen Glimmerschiefern dar. Bereits bei
relativ geringen Temperaturerhöhungen entstehen metamorphe Mineralkomponenten und
eine deutliche, wenn auch sehr feine Kristallinität. Derartig veränderte
Schiefergesteine werden nach ihren äußeren Merkmalen als Knoten-, Frucht- oder
Garbenschiefer bezeichnet. Die Glimmerschuppen sind derart fein ausgebildet, daß sie
auf den Spaltflächen seidig glänzen, ohne die einzelnen Kristallflächen erkennen zu
lassen.
Glimmerschiefer
Die Glimmerschiefer gehören teils dem niedrigen, teils dem mittleren
Metamorphosegrad an. Dementsprechend sind verschiedene Kombinationen der
Hauptminerale möglich. Als häufig vorkommende Paragenesen sind zu nennen: Quarz und
Biotit, Quarz und Muscovit, Quarz und Muscovit und Chlorit, Quarz und Muscovit und
Biotit, Quarz und Biotit und Chlorit. Weitere in Glimmerschiefern vorkommende
Minerale sind Granat, Albit-Feldspat, Epidot und andere. Das Gefüge typischer
Glimmerschiefer ist durch eine ausgeprägte Bänderung gekennzeichnet. Quarz bildet
mehr oder weniger langgestreckte linsenförmige Aggregate, die zwischen den
schuppig-flächigen Glimmermineralen und Chloriten lagern. Die Schieferungsflächen
sind im Detail meist uneben, die Dicke der Quarzlinsen und Glimmerlagen bewegt sich
im Bereich von Millimetern oder wenig darüber. Andersartige Gefüge treten dann auf,
wenn andere Minerale wie Granat als Porphyroblasten hervortreten. Der Farbeindruck
der Glimmerschiefer hängt von den Hauptmineralen (Muscovit silbrig-grau, Biotit
dunkelbraun bis schwärzlich, Chlorit grünlich) und von Pigmentmineralen (Hämatit,
Graphit) ab. Frische Bruchflächen haben einen intensiven Glanz. Bei der Verwitterung,
über geologische Zeiträume hinweg, zerfallen die Glimmerschiefer meist in plattige
und stengelige Bruchstücke.
Chloritschiefer
Chloritschiefer bestehen aus ca. 70 bis 90% Chlorit, 10 bis 25% anderen Silikaten
und bis zu 10% Erzmineralen. Sie sind stark geschiefert und besitzen dunkelgrüne bis
schwarzgrüne Farben. In Italien werden die Chloritschiefer wegen ihres ähnlichen
Farbwertes häufig falschlicherweise als Serpentino bezeichnet, obwohl
Serpentinminerale nicht oder nur sehr untergeordnet enthalten sind.
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Sandstein
Über 75% der Erdoberfläche besteht aus Sandsteinen.
Auch in Deutschland ist Sandstein der am häufigsten abgebaute Naturwerkstein - und
dies schon seit mehreren tausend Jahren. Sandsteine bestehen in ihrem Mineralgehalt
vorwiegend aus Quarz und Feldspäten, hinzu kommen als Nebengemengteile Glimmer und
verschiedene andere Silikate, Kalk, Glaukonit, Chlorit sowie als Akzessorien diverse
Erzminerale. Sandsteine zählen zur Gruppe der Sedimentgesteine. Sie entstehen durch
Verwitterung, Transport, Ablagerung und Verfestigung von Verwitterungsprodukten.
Diese Verwitterungsprodukte können Gesteinen aller Arten entstammen und werden durch
den Transport bis auf Sandkorngröße zerkleinert. Wie fast alle geologischen Vorgänge
dauern auch die Verwitterungsprozesse über sehr lange Zeiträume an. Die Vorgänge, die
an der Verwitterung beteiligt sind, werden in physikalische, chemische und
biologische Prozesse gegliedert.
Die Sedimentation kann in Senkungsgebieten auf dem festen Land, in Flüssen, in
Seen oder im Meer erfolgen. Erst mit der Ablagerung entsteht nach der Abtragung und
dem Transport das eigentliche Sediment. Sedimente sind nach ihrer Ablagerung zunächst
weich und locker, weswegen man diese auch als Lockergesteine bezeichnet. Die
Ablagerung erfolgt auf verschiedenen Untergründen und man unterscheidet in
terrestrische Ablagerung (auf dem Land), fluviatile Ablagerung (in Flüssen),
limnische Ablagerung (in Süßwasserseen) und marine Ablagerung (im Meer). Die
Schichtungsmerkmale der Sandsteine entstehen durch und während der
Ablagerungsprozesse, wenn z. B. verschiedene Korngrößen, verschiedene Mineralbestände
oder unterschiedliche Strömungsverhältnisse im Ablagerungsmilieu vorherrschen.
Schichten mit Mächtigkeiten von mehr als 10 cm werden als Bänke bezeichnet. Durch
häufige, schichtparallele Einlagerungen bestimmter Minerale (hauptsächlich Glimmer)
kann eine Spaltbarkeit in parallele Platten bedingt werden. Im wesentlichen
unterscheidet man folgende Schichtungstypen: Horizontalschichtung, Schräg- oder
Kreuzschichtung, Flaserschichtung und die gradierte Schichtung. An den Oberseiten der
Sandsteinbänke treten oft sog. Schichtflächenmarken wie Strömungsrippeln oder
Trockenrisse auf.
Diagenese
Damit aus einem Sand ein Sandstein oder zum Beispiel aus einem Ton ein Tonschiefer
wird, bedarf es der Diagenese. Der Begriff Diagenese umfaßt alle Prozesse, die aus
lockeren Sedimenten Festgesteine entstehen lassen. Die Diagenese hat stets eine
geometrische Kompaktion und eine chemische Zementation. Kompaktion bedeutet eine
räumliche Verdichtung bei zunehmender Überlagerung und Auflast durch jüngere
Sedimente, verbunden mit einem Wasseraustrieb aus dem schwindenden Porenraum. Das
Wasser, das ursprünglich 80% des Volumens ausmacht, wird bei der Kompaktion
größtenteils ausgepreßt. Dabei wird das Gestein durch Druckzunahme entsprechend
erwärmt, die im Porenwasser gelösten Stoffe kristallisieren aus und führen zur
Zementation. Zementation bedeutet in diesem Zusammenhang eine Verfestigung durch
Lösungs- und vor allem durch Ausfällungsprozesse. Die Zementation von Sanden zu
Sandsteinen erfolgt durch verschiedene Stoffe, die allein oder gemischt in den
Zwickelräumen zwischen den Sandpartikeln abgeschieden werden und somit eine
Verfestigung bewirken. Die häufigsten Zementationsstoffe sind kieseliger Zement,
kalkiger Zement, Hämatitzement, Limonitzement und toniger Zement. Sehr selten kommt
noch Chlorit, ein silikatisches Verwitterungsprodukt, als grünfärbendes
Zementationsmittel vor. Entscheidend für die Art des Bindemittels sind die
klimatischen Bedingungen, in denen sich die Sandsteine bilden.
Pigmentierung
Dadurch, daß mehrere Zementationsmittel gleichzeitig beteiligt sein können, treten
bei Sandsteinen sehr vielfaltige Farbtöne auf, die von weißlich über gelb, rot,
braun, grünlich bis hell- oder dunkelgrau reichen. Bei zahlreichen Sandsteinen sind
die Pigmente in Form von Adern oder Wolken konzentriert.
Fossilgehalt
Nicht wenige Sandstein-Vorkommen sind, speziell auf Schichtflächen, mehr oder
weniger stark fossilführend. So können Blattabdrucke, Pflanzenstengel, verkieselte
Holzreste und Wurzelwerk, Schnecken oder Muscheln enthalten sind.
Klassifizierung der Sandsteine
Zur Benennung der Sandsteine wurden im Laufe der Zeit schon viele Vorschläge
gemacht. Am sinnvollsten und übersichtlichsten hat sich eine Sandstein-Nomenklatur
nach der mineralischen Zusammensetzung der Sandpartikel, Quarzanteile oder Feldspäte
erwiesen.
Sandsteine sind weltweit verbreitet und präsentieren sich in der Erdgeschichte
äußerst vielfältig. Sie besitzen schöne warme Farben und variantenreiche,
interessante Sedimentstrukturen. Sandsteine kommen in Mitteleuropa in fast allen
geologischen Formationen vor und werden in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen.
Grauwacken
Unter Grauwacken versteht man dunkle, graue bis graugrüne Sandsteine mit einer aus
Glimmer und Chlorit bestehenden Tonmatrix. Sie setzen sich zusammen aus wechselnden
Gehalten von Quarz- und Feldspatkörnern und sind reich an Gesteinsbruchstücken. Bei
Grauwacken sind die Komponenten schlecht sortiert und wenig kantengerundet, was auf
einen kurzen Transportweg hinweist. Die im allgemeinen stark verfestigten Grauwacken
werden nur örtlich, im Harz, Frankenwald und im Rheinischen Schiefergebirge für den
Bau genutzt.
Kalksandsteine
Sandsteine mit gemeinsamer Ablagerung von Kalk- und Quarzpartikeln, die mit
kalkigem Bindemittel verfestigt sind, werden als Kalksandsteine bezeichnet. Man sieht
ihnen ihren »Sandsteincharakter« nicht immer an; häufig ähneln sie eher einem
Kalkstein und werden auch wie diese bearbeitet und angewendet. Als Kalksandstein
werden in der Baubranche außerdem auch künstliche Produkte bezeichnet, die aus
verschiedenen Ausgangsstoffen mit Kalkzement gebunden sind.
Arkosen
Als Arkosen werden Sandsteine bezeichnet, die neben einem hohen Quarzanteil
mindestens 25% Feldspatkörner besitzen. Gesteinsbruchstücke können sich mit
wechselndem Gehalt hinzugesellen. Der Zement der Arkosen besteht neben Quarz oder
Kalkspat häufig aus Tonmineralen. Durch erhöhten Hämatitgehalt besitzen die Arkosen
meist eine typisch rötliche Farbe. In der Naturwerkstein-lndustrie spielt dieser
Gesteinstyp nur sehr lokal eine Rolle.
Vorkommen
Sandsteine kommen in Mitteleuropa in fast allen geologischen Formationen vor und
werden in zahlreichen Steinbrüchen gewonnen. Die paläozoischen Grauwacken aus dem
Harz und dem Rheinischen Schiefergebirge wurden überwiegend als Schotter für den
Eisenbahnbau gewonnen. Die farbigen Sandsteine des Mesozoikum waren neben Kalksteinen
die wichtigsten Bausteine für Repräsentativbauten vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
Arkosen werden in einigen weniger, Vorkommen insbesondere aus der Rotliegendzeit
gewonnen. Der unterschiedliche Gehalt an Mineralen im primären Sandkorn und die
unterschiedliche Art des Zementmaterials in den vielen Sandsteinvarietäten machen es
insbesondere bei dieser Gesteinsgruppe zwingend notwendig, zum Beispiel bei
SanierungsmaBnahmen von Bauwerken - jeweils eine genaue petrographische Analyse
vorzunehmen. Sandsteine aus ein und der gleichen Schichtstufe können erhebliche
Unterschiede insbesondere im Zementbereich und/oder in der Porosität aufweisen. Auch
historische oder noch gebräuchliche Handelssorten bzw. deren Namen benennen in der
Regel nur äußerliche Merkmale wie Farbe, Dekor oder Herkunft.
Gewinnung
Die Gewinnung erfolgt in den meisten Brüchen durch Abbohren (Reihenbohrungen).
Eine Ausnahme bildet der Neustadt-Haardter Sandstein. Hier werden die Blöcke mit
einer neuartigen WasserstrahlschneideTechnik aus der Wand gesägt. Bei Sandsteinen
wird die Blockhöhe stets durch die Mächtigkeit der einzelnen Bänke vorgegeben.
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Quarzit
Quarzite sind metamorphe Gesteine mit Quarz als
weitaus überwiegendem Mineral. Sie entstanden unter der Einwirkung von Druck und
Temperatur durch Rekristallisation ehemaliger Sandsteine. Ihre Hauptmerkmale sind
sehr stark verzahnte und teilweise miteinander verschmolzene, durch Druck oft
geplättete Quarzkristalle mittlerer Korngröße; dadurch entsteht eine sehr hohe
Festigkeit und eine leicht schiefrige Textur bei einem Härtegrad von 7 nach der
Mohsschen Härteskala (1 bis 10). Geologischen Erforschungen zufolge beginnt die
quarzitische Metamorphose bei einer Versenkungstiefe von mindestens 600 m Tiefe und
bei über 200° C. Das primäre Sedimentgefüge und die Porosität des Sandsteins
verschwindet, während sich stofflich wenig verändert, da sich aus Quarz keine anderen
Minerale bilden. Lediglich dann, wenn die ursprünglichen Sandsteine Tonbestandteile
enthalten, entstehen Glimmerminerale (silbriger Muscovit oder grünlicher Phengit),
die durch die gerichtete Druckeinwirkung parallel-lagig angereichert werden, wodurch
die meisten Quarzite in einer Ebene spalten. Daher werden die meisten Quarzit-Arten
spaltrauh als Bodenbeläge (rutschfest), Wandverkleidungen innen und außen sowie als
Fassaden verwendet. Nur wenige Typen können in gatterfahigen Blockmaßen gewonnen und
wie Granit oder Gneis verarbeitet werden - zum Beispiel Azul Macaubas, Rosa Quarzito,
Verde Spluga oder Soglio-Quarzit. Reine Quarzite weisen hellgraue bis weißlich-beige
Farbtöne auf, die Mehrzahl ist jedoch durch Glimmerbeimengungen oder durch andere
Mineraleinlagerungen pigmentiert. Phengit-Glimmer färben grün, Muscovitglimmer
erzeugen Silberglanz, Eisenoxide bewirken Rot- und Gelbtönungen, während bei den
brasilianischen Quarziten Azul Macaubas und Pavone das Silikatmineral Dumortierit
eine wellige bis gestreifte Blaufärbung erzeugt. Bei dem Quarzit Azul Imperial ist
hingegen das Mineral Kyanit für die Blaufärbung verantwortlich.
Glimmerquarzite
Unterliegen sehr tonreiche Sandsteine der Metamorphose, entstehen Glimmerquarzite.
Sie enthalten bis zu 20% Glimmer (Muscovit, Serizit), so daß auf der Spaltfläche nur
Lagen von silbrig schimmernden Glimmern zu sehen sind. Der Quarzgehalt ist nur im
Querbruch zu erkennen. Glimmerquarzite besitzen noch dieselben technischen
Eigenschaften wie Quarzite, optisch ähneln sie jedoch mehr den Glimmerschiefern.
Vorkommen und Gewinnung
Die größten Glimmerquarzit-Vorkommen Europas liegen in Nordnorwegen, wo in
zahlreichen Brüchen feinplattig spaltende Schichten abgebaut werden. Gatterfabige
Blöcke können nicht gewonnen werden. Massige Quarzit-Vorkommen, wie zum Beispiel Azul
do Macaubas oder Verde Spluga, werden mit denselben Methoden wie Granite oder Gneise
zu gatterhähigen Blöcken abgebaut. Auch in diesen Quarzitsteinbrüchen sind bereits
die ersten Diamantseilsägen im Einsatz. So werden im Bruch Azul Imperial in Brasilien
gute Blockausbeuten mittels dieser Technik erzielt. Spaltquarzite wie Alta Quarzit,
Sao Thome oder Springbock werden durch schwache Sprengungen aus der Bruchwand
gelockert und manuell zu bruchrauhen Platten verarbeitet. Stets sind Radlader für den
Abraum im Einsatz.
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Marmor
Im Sprachgebrauch der Petrographie sind Marmore
metamorphe Gesteine mit mehr als 50 Volumen-Prozent Calcit oder Dolomit. In der
Natursteinbranche werden daneben alle polierfähigen Kalk- oder Dolomitsteine als
Marmor bezeichnet, auch wenn sie nicht metamorph sind. Die Marmore nach der
petrographischen Definition sind Umwandlungsprodukte von Kalksteinen und
Dolomitsteinen durch Regionalmetamorphose aller Grade und durch Kontaktmetamorphose.
Dies kann der Fall sein, wenn ursprüngliche Kalkstein-Massive durch Plattentektonik
(Krustenverschiebungen, Kontinentaldrift) in die Erdkruste versenkt werden (wie in
den Apuanischen Alpen), oder in die Nähe heißer magmatischer Intrusionen gelangen.
Bei dieser Kontaktmetamorphose herrschen Drucke bis 10 Kilobar und Temperaturen über
400° C. Unter diesen Bedingungen rekristallisiert Kalk zu meist größeren, weißlichen
Calcit und/oder Dolomit-Kristallen in einem Korndurchmesser von hundertsteln
Millimetern bis zu einigen Zentimetern, die eng verwachsen sind. Gelegentlich kommen
fast »monomineralische Calcitmarmore« vor, die für Bildhauerarbeiten besonders
geeignet sind und seit dem Altertum Berühmtheit erlangt haben. Diese
hochqualifizierten Marmore haben eine richtungslos-körnige Textur und praktisch keine
Verunreinigungen. Als Folge der Gleichmäßigkeit im Kristallgefüge sind sie bis zu 2
cm Dicke durchscheinend, so daß Licht auch von den Korngrenzen und Spaltrissen aus
dem Inneren des Gesteins reflektiert werden kann. Dadurch entsteht der Eindruck eines
gewissen Leuchtens des bearbeiteten und polierten Gesteins. Die nur sehr geringe
Porosität solcher Marmore (kleiner als 0,2% bei carrareschem Marmor) ist die Ursache
ihrer Frostbeständigkeit. Gegen S02-haltige Niederschläge sind Marmore besonders
empfindlich. Schon gerinze lagenweise Beimengungen von Glimmer verursachen ein
Abblättern von Marmorwerkstücken im Freien. Als pigmentierende Minerale wirken häufig
feinverteilter Goethit und andere Eisenhydroxide (gelb bis braun), Hämatit (rot),
Chlorit und Serpentin-Minerale (grünlich in verschiedenen Tönungen), Graphit, kohlige
Substanzen oder Bitumen (verschiedene Grautöne bis schwarz). Die durch solche
Beimengungen gefärbten Marmore sind meist niedrig metamorphe Gesteine. Bei mittel-
bis hochmetamorphen Marmoren verschwinden die intensiven Färbungen. Die große
Mannigfaltigkeit der Marmorvorkommen ist durch die sehr variable Verteilung der
färbenden Minerale und durch andere Textur- besonderheiten bedingt. Neben den
richtungslos-massigen Texturen und der gleichmäßigen Verteilung der Pigmente gibt es
eine Fülle von ebenflächigen oder gefalteten Lagentexturen, Wolkungen und Flecken
verschiedenster Gestalt und Größe, Brekzien und Adertexturen in größter Vielfalt. Das
in der Umgangssprache gebräuchliche Adjektiv »marmoriert« kennzeichnet eine durch
unregelmäßige Wolken oder Adern gegliederte Fläche. Die relativ leichte
Verformbarkeit von Calcit- und Dolomitgesteinen durch tektonische Bewegungen sowie
das Auflösen und Wiederausfällen der Karbonate im größeren Gesteinsverband sind
wesentliche Faktoren für die texturelle und strukturelle Ausbildung solcher »bunter
Marmore«.
Vorkommen
Als Vorkommen in Griechenland sind die Inseln Paros, Thassos und Naxos sowie auf
dem Festiand die Halbinsel Attika und die Region Kavala-Drama zu nennen. In Italien
liefern die Steinbrüche der Umgebung von Carrara Marmore verschiedener
petrographischer Beschaffenheit, darunter auch den rein weißen, feinkörnigen Typ
Bianco P und Statuario Classico.
Gewinnung
Bevor man auf gesundes, verwertbares Material stößt, müssen oft große Mengen
verwittertes Gestein abgeräumt werden. Der freigelegte Fels besteht nicht aus einer
kompakten Masse, sondern ist durch Klüfte und Lagerschichtungen in verschieden große
Blöcke zerteilt. Diese natürlichen Klüftungen für die Blockgewinnung richtig zu
nutzen, ist die Kunst der wirtschafflichen Steingewinnung. Die anzuwendende
Abbaumethode hängt daher sehr stark von den örtlichen Verhältnissen ab. In
Marmorbrüchen mit mächtigen, nur wenig zerklüfteten Formationen wird heute weltweit
das Seilsägeverfahren angewendet. An geeigneter Stelle im Bruch werden in Bohrlöchern
Stahlseile (meist mit Diamant besetzt) über Umlenkrollen eingesetzt. Die eigentliche
Schnittarbeit erfolgt unter ständiger Wasserspülung. Der Vorteil dieses Verfahrens
liegt darin, daß große und größte Gesteinsblöcke unbeschadet und ohne Materialverlust
sowohl vertikal als auch horizontal oder schräg aus dem anstehenden Fels geschnitten
werden können. Der Nachteil liegt darin, daß bei Frost der Abbau eingestellt werden
muß.
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Kalkstein
Kalksteine sind Sedimentgesteine, die vorwiegend
oder ausschließlich aus Calcit, einer Verbindung von Calciumoxid mit Kohlensäure,
bestehen. Seit Jahrtausenden finden die weltweit sehr häufigen Kalkvorkommen als
Baumaterial und in jüngerer Zeit auch in veredelter Form zum Beispiel in der
Zementherstellung Verwendung. Viele, vor allem bunt gefärbte, polierfähige Kalksteine
werden im Natursteinhandel fälschlicherweise als Marmor bezeichnet. Zwar
unterscheiden sich beide Gesteinstypen deutlich in ihrer Kristallstruktur und
Petrogenese, dennoch wird es nicht möglich sein, diese eingebürgerte Nomenklatur zu
verdrängen.
Entstehung
Es lassen sich vier Entstehungsarten von Kalksteinen unterscheiden - in vielen
Fällen war mehr als eine davon wirksam:
Ausfällung von Kalkspat aus einer übersättigten Lösung:
Diese chemische Sedimentation kann herbeigeführt werden durch Erwärmung,
Eindunstung und photosynthetischen CO2-Entzug im Wasser, zum Beispiel durch Algen.
Solche Bedingungen sind in warmen Flachmeeren realisiert, welche häufig an Kalk
übersättigt sind. Ein typisches Beispiel für dieses Bildungsmilieu sind die vor 140
Mio. Jahren entstandenen Solnhofener Plattenkalke aus der Jura-Formation.
Die Zerkleinerung von Kalkschalen durch Brandung oder Organismen:
Dies ist einer der wichtigsten Prozesse der Kalksteinbildung. Dabei sind
Entstehungsort und endgültige Sedimentation des Kalkschlamms mit Schalenbruchstücken
oft weit voneinander entfernt. Die Kalkskelette und deren Fragmente stammen
hauptsächlich von Muscheln, Schnecken, Ammoniten, Korallen, Foraminiferen und
Kalkalgen. Der vor etwa 200 Mio. Jahren entstandene Muschelkalk zählt zu diesem
Sedimentationstyp.
Ablagerung zerkleinerter Kalkstein-Bruchstücke:
Ehemalige Kalkmassive werden durch Erosion abgetragen und feinster Kalkschlamm bis
Grobschutt wird in den Randbereich der Ozeane transportiert und abgelagert. Im Laufe
der Jahrmillionen werden diese Sedimente zu Kalkbrekzien, Kalkkonglomeraten oder
Knollenkalken verfestigt.
Durch Wachstum von kalkbildenden Korallen in warmen Flachmeeren und an
Küstensäumen gebildete Kalkgesteine:
Häufig sind auch gerüstbildende Algen und Schwämme am Kalkaufbau beteiligt. Die
Hohlräume zwischen den einzelnen Carbonatgerüsten der Riffbildner werden mit feinem
Kalkschlamm zusedimentiert, so daß später ein dichtes Kalkgestein entsteht.
Charakteristisch für Riffkalke sind massige Gesteinskörper ohne Schichtung,
Fossilreichtum, bunte Färbung und lebhafte Textur. Aufgrund ihrer optischen
Eigenschaften werden speziell die Riffkalke häufig als Marmore bezeichnet.
Diagenese von Kalksteinen
Die diagenetische Verfestigung von Kalkschlick und Kalksanden zu festen
Kalksteinen geschieht durch Zementation mit Kalkspat. Die Diagenese ist somit ein
isochemischer Vorgang, da die primären Kalkpartikel und der Zement aus der gleichen
Substanz bestehen. Die Zementation kann bereits während der Ablagerung oder in
verschiedenen Zeitabschnitten danach erfolgen. So finden sich an Stränden
subtropischer Inseln sog. Beach Rocks, die lokal durch Zementation von lockeren
Kalksanden erst vor wenigen Jahren entstanden sind. Im Wasser gelöster Kalk wird um
die Partikel abgeschieden und verbindet diese miteinander. Die Zementation kann in
mehreren weiteren Stadien bis zur völligen Porenfreiheit erfolgen.
Farbvarietäten bei Kalksteinen
Calcit als Hauptgemengteil der Kalksteine sowie Aragonit und Dolomit sind farblos
oder weiß. Viele Kalksteine zeigen jedoch verschiedenste Farbnuancen, die ausnahmslos
durch Beimengungen anderer Stoffe erzeugt werden. Graue bis graubeige Farbtöne der
Kalksteine werden durch Beimengungen von Ton erzeugt. Durch disperse Verteilung von
organischer Substanz können Kalksteine alle Schattierungen zwischen Grau und Schwarz
annehmen. Gelbe bis braune Farbtöne sind überaus häufig und gehen auf dispers
verteilte Einlagerungen von Eisenhydroxid zurück. Zart rosa bis kräftig dunkelrote
Farbtöne entstehen, wenn Kalksteine Eisenoxid enthalten. Relativ seltene
Grünfärbungen können durch Glaukonitbeimengungen entstehen.
Technische Bedeutung
Kalksteine werden seit Menschengedenken als Baustoff gebrochen. Als Werksteine
wurden sie in fast allen Hochkulturen verwendet und haben heute sowohl in der Außen-
wie in der Innenarchitektur eine große Bedeutung. Weitere Verwendung von Kalksteinen
gibt es auch in anderen Industriezweigen, so sind sie Rohstoffe für die
Zementherstellung, Zuschlagstoff in der Hüttenindustrie und Aufheller in der
Papierproduktion. Je nach Art ihrer Entstehung lassen sich die Kalksteine in
verschiedene Gruppen mit spezifischen optischen und technischen Eigenschaften
untergliedern.
Tonhaltige Kalksteine
Häufig werden parallel zur Kalkabscheidung auch Tonpartikel abgelagert. Wirkt im
Laufe derJahrmillionen während der Verfestigung des Kalkschlamms der Gebirgsdruck auf
die stofflich unterschiedlichen Komponenten Ton und Kalk, so wird der Tonanteil an
bestimmten Fronten im Kalkstein schichtparallel zu dünnen, stark gezackten Bändern
zusammen- geschoben, welche als Drucksuturen oder Stylolithen bezeichnet werden.
Häufig zeigen sie auch mäanderartige Formen von roter, brauner und gelbbrauner
Färbung. Auf die technischen Eigenschaften der Kalksteine wirken sich die Stylolithen
negativ aus: zum einen erfolgt der Bruch bevorzugt entlang dieser Linien, zum anderen
sind die Tonanreicherungen weniger polierfähig als der übrige dichte Kalkstein. Im
Laufe der Jahre quellen in Bodenbelägen die Tonanteile durch den Feuchtewechsel auf,
so daß offene Adern und Ausbrüche entstehen können
Fossilkalke
Kalksteine, die als Hauptkomponente ganze oder zerbrochene Kalkskelette von
abgestorbenen Pflanzen oder Tieren enthalten, werden als Fossilkalke oder Schillkalke
bezeichnet. Sie bilden sich, indem die Fossilreste entweder am Ort ihres Lebens
sedimentieren oder durch Strömungen oder Brandung transportiert und
zusammengeschwemmt werden. Im letzteren Fall werden die Schalen zerkleinert, zu
Schillkörnern leicht angerundet und nach ihrer Korngröße sortiert. Aus der
Zusammensetzung eines Fossilkalkes kann man Hinweise auf die damaligen Lebewesen,
deren Umweltbedingungen und das Ablagerungsmilieu erhalten.
Knollenkalke
Fast immer beige-rot bis intensiv rot gefärbte, knollig aussehende Gesteine. Vom
Festland wurden durch Erosion Kalkgerölle in die Ozeane verfrachtet. In größeren
Meerestiefen nimmt die Kalkkonzentration im Wasser ab. Das Meerwasser war aber
bestrebt, mehr Kalk aufzunehmen und löste daher die Kalkgerölle randlich an;
rundliche, 1 bis 5 cm große Kalkknollen entstanden. Die Tonflasern, in die die
Knollen eingebettet sind, werden von Geologen als Lösungsrückstände aufgefaßt. Auf
diese Weise entstanden während der Jura-Formation die zum Teil nur geringmächtigen,
roten Knollenkalke der Nord- und Südalpen.
Plattenkalke
Auffälligstes Merkmal ist die exzellente Schichtung und plattige Absonderung
dieses Gesteins, woraus der Name Plattenkalk abgeleitet wurde. Plattenkalke
entstanden in flachen Lagunen, die gegen das offene Meer von vorgelagerten Riffen
gegen Sturmfluten geschützt waren. In die Lagunenbecken wurde lagenweise Kalkschlamm
und zum Teil auch Ton eingeschwemmt und auf dem Meeresboden durch die geringe
Wasserenergie langsam und gleichmäßig
abgelagert. Durch Verfestigung bildeten sich zahlreiche Lagen von kompakten
Kalkplatten, in die weichere, tonig-mergelige Schichten zwischengeschaltet sein
können. Plattenkalke, auch als Kalkschiefer bezeichnet, besitzen eine hervorragende
Spaltbarkeit.
Kalkbrekzien
Durch Tektonik in der Erdkruste wurden Kalksteine in sich zu kleinen, eckigen
Komponenten zerrüttet. Anschließend schieden zirkulierende, kalkreiche Lösungen in
den mehr oder weniger feinen Hohlräumen und Klüften meist weißen Calcit ab und
verkitteten die Trümmer wieder miteinander. Solche tektonischen Brekzien gehen
kontinuierlich in fein geaderte Kalksteine über, die nur gering beansprucht wurden.
Häufig finden wir in ein und demselben Bruch unterschiedlich starke Brekziengefüge.
Stromatolithe und Oolithe
Stromatolithe sind fossile Algenkalke, die insbesondere innerhalb paläozoischer
Kalksteinserien häufiger vorkommen. Es handelt sich um lagige, kalkbindende
Algenmatten, die schichtige, aber auch blumenkohlartige, kugelförmige bis säulige
Formen annehmen können. Stromatolithe sind zumeist geringmächtig und spielen als
Naturwerkstein nur eine unbedeutende Rolle. Oolithe bestehen aus kleinen
Carbonatkügelchen mit lagig- konzentrischer Struktur bei einem Durchmesser von 0,2
bis 2 mm. Die Entstehung dieser eigenartigen Kügelchen kann im Flachmeer der
Bahama-Plattform in bewegtem Wasser bis maximal 5 m Wassertiefe beobachtet werden.
Dort wachsen um einen Kern zwei lagig angeordnete Säume aus tangential eingeregelten
Kalkspat-Kristallen. Oolithe sind in Mitteleuropa weit verbreitet und werden als
Baustein abgebaut. Oolithe mit besonders großen Ooiden werden als Rogensteine
bezeichnet. Die Zwickelräume zwischen den großen Ooiden sind mit Feinsand, Ton oder
Kalkspat verfüllt.
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Granit
Granite sind die häufigsten und bekanntesten
Tiefengesteine mit den Hauptgemengteilen Feldspat, Quarz und Glimmer, »die drei
vergesse ich nimmer«. Sie treten als fein- bis grobkörnige, massige Gesteine in den
unterschiedlichsten Farben und Strukturen auf. Die optischen Eigenschaften werden in
erster Linie von den Feldspäten bestimmt. Ein Überblick über die mengenmäßige
Verteilung und eine Charakterisierung der Mineralkomponenten kann helfen, die
verschiedenen Granite zu erkennen
Varietäten
Granite mit einem Gemenganteil von 40 bis 60% Orthoklas-Feldspat oder Kalifeldspat
sind grobspatig und bilden im Bruch glatte Kristallflächen. Sie sind meist kräftig
rot bis rötlich oder rosa, selten bläulich, grünlich oder grau. Granite mit einem
Gemenganteil von 0 bis 30% Plagioklas-Feldspat, ebenfalls flächig spaltend, sind
meist weiß bis weißgrau und nur sehr selten farbig. Granite mit einem Gemeneanteil
von 20 bis 40% Quarz sind oft fettglänzend, meist farblos transparent, seltener grau,
blaugrau oder rosa und unregelmäßiger im Bruch. Granite mit einem Gemenganteil von 0
bis 15% Biotit, der in Form von schwarzen bis schwarzbraunen Schuppen eingestreut
ist, verleiht vielen hellen Graniten einen dunklen Kontrast. Sehr untergeordnet
können sich noch Hornblende und Pyroxonminerale in den Graniten hinzugesellen. Man
unterscheidet monoklase Granite mit einem Feldspat-Typ, biklase Granite mit zwei
Feldspat-Typen sowie Einglimmer- und Zweiglimmergranite. An allen Graniten - mit
Ausnahme der kleinstkörnigen Varianten - lassen sich die Hauptminerale Quarz,
Feldspat und Glimmer mit dem bloßen Auge identifizieren. Die Feldspäte sind im
unverwitterten Gestein mehr oder weniger stark farbig; oft sind die Kalifeldspäte
durch Eisenoxid-Pigmentierungen zart bis kräftig rosa, die Plagioklase erscheinen
weißlich-trüb bis blaß-grünlich. Intensive Weißtöne kommen durch Gas- und
Flüssigkeitseinschlüsse im Kristallgitter zustande. Auch der Quarz erscheint nicht
immer farblos-klar, sondern in verschiedener Weise getrübt, rötlich pigmentiert oder
dunkel als sog. Rauchquarz.
Vorkommen
Die größten Granitprovinzen der Erde liegen in Kanada, den USA, Südamerika und
Indien. Dort nehmen die Granite Flächen in den Größenordnungen von 10000 bis über
50000 Quadratkilometern ein. In Europa erreichen die Granit-Vorkommen von
Skandinavien, Spanien, Frankreich, Sardinien, im Bayrischen Wald und in Böhmen
Flächen bis zu 1000 Quadratkilometern.
Gewinnung
Die Geländebeschaffenheit und die Art und Lagerung der Gesteine bestimmen die
Abbaumethode. Je wertvoller das Gestein, desto sorgfältiger der Abbau. Ursprünglich
horizontal gelagerte Schichten wurden durch Hebung und Senkung der Erdkruste
zerbrochen und gegeneinander verschoben. Dadurch wird der Abbau des Gesteins
schwieriger und kostenträchtiger. Bei der Gewinnung macht man sich natürliche Klüfte
zunutze. Zunächst werden Großblöcke mittels des »Brennstrahlverfahrens«
herausgearbeitet. Dieses vor einigen Jahren in Amerika entwickelte Verfahren ist
wegen des geringen Materialverlustes sehr wirtschaftlich. Hierbei wird eine
Raketenflamme mit Ultraschallgeschwindigkeit und einer Temperatur von 1200° C auf das
Hartgestein gerichtet. Durch die thermische Ausdehnung an der Oberfläche platzt
jeweils eine dünne Gesteinsschicht ab. Die Flammgase entfernen das lose Material,
wodurch sich dem Brennstrahl eine stets frische Oberfläche bietet. Direkt am dabei
entstandenen Schlitz sind die Gesteinsoberflächen durch den Temperatureinfluß bis in
eine Tiefe von ca. 10 cm verfärbt. Das daran angrenzende Material ist für die
Weiterverarbeitung zu hochwertigem Werkstein geeignet. Anschließend erhalten die
Großblöcke durch Schieß- oder Keilspaltung die gewünschte Größe.
Bei der Schießspaltung werden mehrere Bohrlöcher in der vorgesehenen
Sprengrichtung angebracht, die dann mit Sprengpulver besetzt und gut verdämmt werden.
Bei der Zündung des Pulvers verteilt sich der Expiosionsdruck gleichmäßig auf die
dabei entstehende Bruchfläche im Steinblock. Hierbei findet keine gesteinszerstörende,
sondern eine schiebende Wirkung statt. Bei der »Keilspaltung« werden Federkeile aus
gehärtetem Stahl mit dem Hammer in linear angeordnete Bohrlöcher getrieben, wodurch
sich der Großblock spaltet. Die Größe der Blöcke hängt von den geologischen
Gegebenheiten und von der Art und Größe der späteren Werkstücke ab. Durch die
Entwicklung immer besserer Diamantseile geht man in zunehmend mehr Granitbrüchen dazu
über, Blöcke mit Seilsägen abzubauen. Die aufwendige, lohnintensive Bearbeitung zu
einer gattergerechten Quaderform kann so entfallen und es entsteht deutlich weniger
Abraum.
Syenite und Monzonite
Syenite und Monzonite sind feldspatreiche, mittel- bis grobkörnige Tiefengesteine.
In Struktur und äußerer Erscheinung ähneln sie den Graniten. Nur Quarz fehlt hier
vielständig. Uberwiegen die Kalifeldspäte, dann spricht man von Syenit, sind
Kalifeldspäte und Plagioklas-Feldspäte in etwa gleicher Menge vorhanden oder
überwiegen gar die Plagioklase, dann spricht man von Monzoniten. Wegen ihres hohen
Gehalts an Kalifeldspäten sind die syenitisch-monzonitischen Gesteine meist rötlich
oder rotbraun, selten bläulich-violett oder weiß, nie jedoch dunkelgrau oder schwarz.
Diorite und Tonalite
Die Gesteine der Diorit-Tonalit-Familie sind dadurch charakterisiert, dass sie
keinen rötlichen Kalkifeldspat enthalten, während weißlich-grauer Plagioklas-Feldspat
das weitaus vorherrschende Mineral ist. Diorite entbalten Plagioklas, Hornblende und
Biotitglimmer als Hauptminerale. Quarz tritt mit weniger als 5% auf. Aufgrund dieser
Mineralzusammensetzung erscheinen die Diorite nie bunt, sondern immer schwarz-weiß
gesprenkelt, dunkelgrün oder schwarzgrau. Diorite wurden viel für Grabmale verwendet,
in letzter Zeit haben sie etwas an Bedeutung verloren. Tonalite sind Diorite mit
einem Quarzgehalt über 20% und wurden daher früher auch als »Quarzdiorite«
bezeichnet.
Trondhjemite
Eine Untergruppe der Tonalite sind die Trondhjemite; sie besitzen nur wenige
dunkle Silikate und erscheinen daher sehr hell. Technisch verarbeitet werden drei
Typen aus Norwegen.
Charnockite
Charnockite sind granitähnliche Gesteine aus der unteren Erdkruste, die durch
ihren Gehalt an dunkelgrünen bis olivgrünen Pyroxon-Mineralen - meist Hypersthen -
charakterisiert sind. Der Name stammt von dem Grabstein eines Herrn Charnock aus
Indien. Den Mineralbestand bilden Kalifeldspat, in Verwachsung mit Pyroxen-Kristallen
(dadurch sind die Charnockite gelbgrün bis dunkeloliv gefärbt), sowie Quarz und
Glimmer. Große Charnockit-Vorkommen werden in Brasilien und Indien abgebaut, in
Mitteleuropa ist dieser Gesteinstyp überhaupt nicht und in Skandinavien nur ganz
vereinzelt anzutreffen. Gewinnung, Verarbeitung und Anwendung wie Granit.
Foidgesteine
Eine seltene Gruppe der Tiefengesteine sind die Foidgesteine oder Foyaite. Sie
sind im allgemeinen mittel- bis grobkörnig und treten in kleineren Massiven und
Gängen auf. Sie entstammen kieselsäurearmen Schmelzen, weswegen sie nicht nur keinen
Quarz, sondern auch keinen oder nur wenig Feldspat bilden konnten. Statt Feldspat
entwickelten sich sog. Foide = Feldspatvertreter. Daher spricht man von Foldgesteinen
oder Foyaiten. Typische Feldspatvertreter sind Nephelin (grau bis grünlich), Sodalith
(blau), Leuzit (weiß), Nosean (braun). Foldgesteine haben angenehme optische
Eigenschaften, sind aber nicht so witterungsbeständig wie Granite. Sie werden meist
im hochwertigen Innenausbau verwendet.
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Gneis
In der Natursteinbranche werden wohl die meisten
Gneise fälschlicherweise als Granite bezeichnet. Dies rührt daher, dass man vor 30
bis 35 Jahren, als die ersten Gneise auf den Markt kamen, diese Gesteine nicht nach
ihrer geologischen Herkunft klassifizierte, sondern der Einfachheit halber ebenfalls
als Granit anbot. Außerdem wusste man nicht, wie der Markt den Begriff Gneis
aufnehmen würde. Also laufen in der Regel beide Hartgesteine als Granite, eine
Fehlbezeichnung, die sich heute kaum noch ausmerzen lässt. Gneise sind metamorphe
Gesteine mit wesentlichen Anteilen an Feldspat und Quarz, die in wenige Zentimeter
Platten oder kantige Blöcke zerbrechen, wobei die bevorzugten regelmäßigen
Bruchflächen meist durch Lagen parallel orientierter Glimmer oder Amphibole
(Hornblendeminerale) vorgezeichnet sind. Während ein namhafter Feldspatgehalt (mehr
als 30%) Voraussetzung für die Verwendung des Namens Gneis ist. herrscht hinsichtlich
der anderen Mineralkomponenten eine gewisse Toleranz. Zwar enthalten die meisten
Gneise Quarz und Glimmer, jedoch kann der Quarz auch fehlen oder statt der Glimmer
treten Hornblende, Pyroxen oder andere Hauptminerale auf. In der Regel bestehen
Gneise aus 40 bis 60% Alkalifeldspat, meist rötlich, gelb, braun-weiß oder grau;
seltener blaugrau, graugrün oder hellgrün; O bis 30% Plagioklas, meist weiß bis
cremeweiß, nie so farbig wie die anderen Feldspattypen, immer kleinere Kristalle
bildend als die Alkalifeldspäte;. 25 bis 40% Quarz, farblos glasigtransparent bis
grau, auch bräunlich (Rauchquarz), seltener blaugrau; O bis 20% Biotit
(Dunkelglimmer), fast immer schwarz bis grau-schwarz, blättrig oder in Form von
Schuppen, weichste Komponente in Gneisen, die als Naturwerkstein verwendet werden; O
bis 5% Muscovit (Hellglimmer), kleine silbrig schimmernde Schüppchen; 1 bis 15%
sonstige Minerale, vor allem roter Granat, gelblich-grüner Epidot, blauer Cordierit,
dunkelgrüner Chlorid und opake Erzminerale. Wie bei Graniten, lassen sich auch bei
den meisten Gneisen die verschiedenen Bestandteile mit bloßem Auge studieren. Die
Feldspäte bestimmen als Hauptkomponente die Gesamtfarbe des Gesteins, der Quarzgehalt
ist für die Härte und Abreibfestigkeit verantwortlich. Biotit und Muscovit
beeinträchtigen wegen ihres parallellagigen, blättrigen Kristallaufbaus die Politur;
es kommt zu Ausbrüchen und stumpfen Stellen an der Oberfläche, jedoch verleihen sie
den Gneisen einen optisch positiven Kontrast. Das Gefüge der Gneise zeigt typische,
durch die Metamorphoseprozesse erzeugte Strukturen und Texturen, die den optischen
Eindruck entscheidend beeinflussen. Dabei unterscheiden wir:
Reliktgefüge: Im Gneis sind Relikte der Gefüge vormetamorpher Ausgangsgesteine
erhalten. So sind in niedrigmetamorphen Quarziten noch die Sedimentgefüge von
Sandsteinen zu erkennen. Außerdem können große Gerölle oder Gesteinsfragmente ihre
Individualität je nach Metamorphosegrad teilweise erhalten. Relikte ehemals
grobkörniger Tiefengesteine können derart übernommen werden, dass einzelne Minerale
(meist große Feldspäte) als solche erhalten bleiben und sog. Fugengneise entstehen.
Die Minerale sind im Gleichgewicht miteinander und gleichzeitig gewachsen. Sie
grenzen mit einfachen oder komplizierten Umrissen aneinander, wobei im Prinzip jedes
beteiligte Mineral Einschlüsse aller anderen Mineralarten enthalten kann.
Hinsichtlich ihrer Größe, Gestalt und Anordnung im Gefüge gibt es viele Abweichungen.
Schieferung und Bänderung: Sind wesentliche Gefügeelemente eines Gesteins entlang
einer Raumesrichtung orientiert, so spricht man von einer linearen Textur. Diese
kommt zum einen durch bevorzugte Orientierung der Grenzen plattiger Körper in einer
Richtung zustande, zum anderen entsteht sie bei bevorzugter Längsstreckung von
Mineralaggregaten, Schlieren oder deformierten Geröllen entlang einer Richtung. Beide
Erscheinungen können in verschiedener Weise miteinander kombiniert sein.
Migmatitstrukturen: Migmatite zeigen Paralleltextur, Schlierenlagen und
Aderntextur von helleren und dunkleren Partien, deren Größenordnung vom Zentimeter.
bis in den Dezimeterbereich reicht. Nicht selten überlagern sich mehrere dieser
Erscheinungen in ein und demselben Gestein. Es wird darauf hingewiesen, dass bei
Gneisen nicht mit einer Platte bemustert werden kann, sondern Grenzmuster zu
erstellen sind, um spätere Enttäuschungen zu vermeiden.
Technische Eigenschaften
Jeder Naturwerkstein besitzt einen natürlichen Porenraum. Bei Graniten liegen die
Durchschnittswerte bei 0,4 bis 1,5% Raumanteilen, bei den Gneisen können bis zu 2,2%
erreicht werden. Unter der Einwirkung tektonischer Kräfte während und nach der
Metamorphose stellten sich an bevorzugten Stellen feine Lücken zwischen den
Kristallgrenzen ein. Das heißt, dass auch die Wasseraufnahme bei einigen Gneisen
höher sein kann, weshalb diese in der Natursteinbranche als »Wassersäufer« bezeichnet
werden. Trotzdem sind alle handelsüblichen Gneise wie auch die Granite
frostbeständig.
Je nach Entstehungsweise (aus verschiedenen Ausgangsgesteinen), Mineralgehalt und
Struktur unterscheidet man Paragneise, Orthogneise. Granulite und Migmatite.
Paragneise
Paragneise entstanden durch Metamorphose aus Sedimentgesteinen wie Sandstein,
Tonschiefer, Grauwacke oder Arkose. Durch Tektonik oder durch Uberlagerung jüngerer
Schichten entwickelten sich unter wachsendem Druck- und Temperatureinfluß zunächst
stark geschieferte Glimmergesteine, bei höherem Metamorphosegrad dann Paragneise. Als
Folge der Schieferung - verstärkt durch Flaserschichtung, Wellung und lagenweise
Anreicherung der Glimmerminerale - liegt fast immer gute Spaltbarkeit vor. Zu den
bekanntesten Paragneisen zählen die italienischen Sarizzo- und Beola-Typen sowie die
Tessiner Gneise Maggla, Iragna, Calanca und Onsernone.
Orthogneise
Unterliegen granitische Ausgangsgesteine der Metamorphose, so entstehen
Orthogneise. Durch sehr hohe Druckbeanspruchung aus bestimmten Richtungen bilden sich
ausgeprägte, fasrig-ellipsoide Kristallformen, so dass ein richtungsorientiertes
Korngefüge entsteht.
Granulite
Bei den Granuliten unterlagen die Ausgangsgesteine einer hochgradigen Metamorphose
in der unteren Erdkruste. Quarz und Feldspäte sind die Hauptminerale, dazu gesellen
sich roter Granat sowie wenig Biotit, Hornblende und Pyroxen. Die Gesteine sind
häufig etwas streifig durch den lagenweisen Wechsel des Mineralbestandes. Wegen des
hellen Gesamteindrucks war früher die Bezeichnung Weißstein üblich.
Migmatite
Der Name Migmatit bezeichnet ein Mischgestein, in dem praktisch zwei Gesteinstypen
vorkommen, die sich gegenseitig in unterschiedlicher Intensität durchdringen und
vermischen Bei den zwei Gesteinstypen, meist deutlich voneinander unterscheidbar,
handelt es sich in der Regel um Orthogneis und ehemalige, metamorphisierte Sedimente.
Beide Anteile, als Sonnekörper bezeichnet, sind in ihrer Zusammensetzung, ihrem
Farbwert und ihrer Struktur oft recht unterschiedlich. Das Melanosom, schwarz bis
schwarzgrau gefärbt mit geringen Weißanteilen, besteht aus viel Biotit, wenig
Feldspat und Quarz, gelegentlich treten noch andere dunkle Minerale hinzu. Das
Melanosom entstammt dem ursprünglichen Sediment und entspricht einem Paragneis. Das
Leukosom, überwiegend rot, orangerot, rotgrau-violett, selten weiß, grau oder
gelblich, besteht überwiegend aus Alkalifeldspat und Quarz, bei einem geringen
Biotitgehalt. Diese Komponente entstammt dem Magma und entspricht somit einem
Orthogneis. Migmatite sind ebenso wie die Granulite seit einigen Jahren sehr beliebt,
weil sie eine großflächige, abwechslungsreiche Textur zeigen, wie sie bei
Hartgesteinen sonst nicht vorkommt, sondern nur beim Marmor.
Gewinnung
Die Lagerung der Gesteine im natürlichen Verband und die Geländebeschaffenheit
bestimmen die Abbaumethode. Bei der Gewinnung macht man sich natürliche Klüfte und
Spaltrichtungen zunutze.
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Gabbro
Gabbros sind nach dem Dorf Gabbro in der Toskana
benannt. Sie sind die häufigsten Plutonite oder Tiefengesteine des dunklen, basischen
Magmatyps und bestehen aus 50 bis 70% Plagioklas-Feldspat mit schwarzgrauer,
dunkelblauer oder grau-weißer Färbung, 20 bis 50% Pyroxen mit grauer, tiefschwarzer
oder dunkelgrüner Färbung, 0 bis 20% Hornblende mit grüner bis schwarzer Färbung, 0
bis 20% Olivin mit dunkelgrüner Färbung und 0 bis 15% Erzmineralen mit
schwarzmetallisch glänzender Färbung. Aus diesen Mineralgehalten ergeben sich dunkle
bis ganz schwarze Gesteine mit einem klein- bis grobkörnigen Gefüge ohne deutliche
Struktur. Je nach Korngröße variiert das Aussehen von gesprenkelt bis unifarben
tiefschwarz. An der Oberfläche unterliegen die Gabbros und Norite stärker der
chemischen Verwitterung als der kieselsäurereiche Granit. Granite enthalten viel mehr
Quarz und sind insgesamt die helleren Gesteine.
Norite
Als Norite werden Gabbrogesteine mit bestimmten Pyroxenmineralen bezeichnet; es
überwiegen Orthopyroxene gegenüber den Klinopyroxenen. In den technischen und
optischen Eigenschaften besteht kein Unterschied zu den normalen Gabbros.
Anorthosite
Als Anorthosite bezeichnet man feldspatreiche Gabbros, in denen die Pyroxene
mengenmäßig etwas zurücktreten. Die meist großkristallinen, zonar aufgebauten
Labradorit-Feldspäte weisen häufig spektuläre Lichtreflexe auf. Ein intensiver
Blauschimmer tritt mengenmäßig hervor. Je nach Blickrichtung (Einfallwinkel =
Ausfallwinkel) können jedoch alle Spektralfarben beobachtet werden. Ihr optischer
Reiz verhalf den Anorthorsiten (Spektrolit, Blue Eyes, Wolga Blue oder Arctic Blue)
zu einer enormen Nachfrage bei Bauherren und Architekten.
Vorkommen
Die größten Gabbro- und Norit-Vorkommen liegen im Bushfeldkomplex in Südafrika, in
der Skaergaard-lntrusion in Grönland und im Great Dyke in Zimbawe. Hier handelt es
sich um riesige dunkle Magmakomplexe, die jedoch in sich geringe Abweichungen zeigen
und verschiedene Typen liefern, da bei derart großen Vorkommen nicht überall gleiche
Entstehungsbedingungen herrschten. Der überwiegende Teil der Weltproduktion an
Gabbro- und Noritgesteinen kommt aus Zimbabwe und Südafrika, nach und nach drängt
auch Indien auf den Markt. Die deutschen Vorkommen im Harz, im Bayrischen Wald, im
Fichtelgebirge oder im Odenwald sind lediglich für die Schottergewinnung nutzbar, da
sie stark zerklüftet sind und keine gatterfähigen Blöcke gewonnen werden können.
Gewinnung
Unter Ausnutzung der natürlichen Klüfte werden bei der Gewinnung zunächst mit dem
Brennstrahlverfahren, der sog. Feuerlanze, oder mit einer Schießspaltung Großblöcke
gewonnen. Anschließend erfolgt durch Keil- oder Hydraulikspaltung die maßgerechte
Zerteilung in gatterfähige Blöcke. Die Größe der Blöcke hängt von den geologischen
Verhältnissen, von der Ausrüstung im Bruch und von den Maßen der zu fertigenden
Werkstücke ab. Für den Abbau der Gabbro-Vorkommen Südafrikas entstand 1995 eine
entscheidende Verbesserung durch den Einsatz von Diamantseilsägen. Ihr Einsatz hat
inzwischen zu sehr guten Ergebnissen geführt.
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