Verfugung
Aus diversen Gründen kommt der
Verfugung eine überragende Bedeutung zu. Wie wichtig z.B. der richtige
Zeitpunkt der Verfugung ist, belegen Schadensbilder aus der Praxis in
eindrucksvoller Weise. Das eigentliche Problem sind weniger die
Inhaltsstoffe der zementgebundenen Fugmörtel – heutzutage kommen
überwiegend Fertigfugmörtel zum Einsatz –, sondern die zu kurzen
Austrocknungszeiten des Belagaufbaus. Um Schäden und Reklamationen zu
vermeiden, sind folgende Faktoren zu beachten:
| Fugenbreite |
| Austrocknungszeiten |
| Abdeckungen |
| Fugmörtel |
Fugenbreite
In Abhängigkeit von Größe und Oberflächenrauhigkeit der Werkstücke
ist die Breite der Fugen zu sehen. Bei Natursteinfliesen und Platten
bis 60 cm Kantenlänge soll die Breite 3-5 mm betragen, wobei auf ein
gleichmäßiges Fugenbild zu achten ist. Bei größeren Formaten, wie z.B.
Überlängen und Passstücken, sind Fugenbreiten von 5 mm anzulegen,
damit die sägetechnisch bedingten Toleranzen aufgefangen werden
können.
Die genannten Werte gelten nur für
formatierte und oberflächenglatte Natursteine. Werkstücke mit
bruchrauher bzw. naturglatter Oberseite, wie z.B. Schiefer,
Solnhofener Plattenkalke, Phyllit und Quarzit, müssen mit Fugenbreiten
von mindestens 5 mm verlegt werden, um die Gefahr von Überzähnen
auszuschließen.
Abdeckungen
für Natursteinbeläge sind nur dann aufzubringen, wenn durch
nachfolgende Handwerker mit Verschmutzungen und dergleichen zu rechnen
ist. Aus technischer Sicht ist die Zurücktrocknung der
Belagskonstruktion ohne jegliche Abdeckung natürlich am besten.
Fugmörtel
Heutzutage gibt es zum Füllen der Fugen mehrere Sorten von
Werkmörteln, die handhabungssicher sind und nicht zu Verfärbungen
neigen. Einige von Ihnen sind hydrophob, also wasserabweisend, und
sollten zumindest in stark frequentierten Bereichen und in
Feuchträumen zur Anwendung kommen.
Vorsicht bei der freien Zugabe von Farbpigmenten!
Helle und stark saugende Natursteine
nehmen über die Flanken z.T. diese Pigmente auf und verzeihen einen
solchen Fehler nicht.
Die Diffusionsfähigkeit von
Wasserdampf muss bei allen Fugmörteln gewährleistet sein. Wird kein
Fertigmörtel verwendet, so ist mit grauen Trasszement und/oder mit
Weißzement zu arbeiten.
Ab 5 mm Fugenbreite besteht die
Möglichkeit, Quarzsand zur Reduzierung der Schwindneigung
beizumischen.
Die Fugen sind vor zu schnellem
Wasserentzug z.B. durch Zugluft, zu schützen.
Weitere Informationen hierzu:
DIN 18 332 Naturwerksteinarbeiten,
18352 Fliesen und Plattenarbeiten, Bautechnische Informationen des
DNV.
|